Welche Grundvoraussetzungen müssen gegeben sein, damit die Nutzer:innen sich für den Einsatz eines Visualisierungstools entscheiden? Das Forschungsvorhaben ar4wind konnte einige Bedingungen identifizieren. Diese Anforderungen beziehen sich sowohl auf den realen Planungsfall, also auf das Windenergieprojekt, als auch auf das Setting der Visualisierung, also auf das Format der Öffentlichkeitsbeteiligung, in dem das Tool eingesetzt wird.
Wesentliche Anforderungen an den Praxiseinsatz des Visualisierungstools sind:
- Der Planungsfall sollte möglichst konkret sein.
- Der Planungsfall sollte möglichst unkritisch sein.
- Das Format der Öffentlichkeitsbeteiligung sollte möglichst „ein geschützter Raum“ mit einem zahlenmäßig überschaubaren Publikum sein.
- Das Format, in dem die Visualisierung zu Einsatz kommt, sollte möglichst gut in einem übergeordneten Prozess eingebettet sein.
- Die Visualisierung sollte von einer kompetenten technischen und fachplanerischen Kommentierung des Windenergieprojekts begleitet sein.
- Die Spielräume und Grenzen der Planung sollten stets offen kommuniziert werden.
- Das Tool sollte möglichst einfach aufgebaut und intuitiv steuerbar sein.
- Das Tool sollte möglichst kostengünstig und ohne Aufwand für das jeweilige Windenergieprojekt aufzusetzen sein.
„Ich fand die heutige Erfahrung sehr interessant. Besonders bemerkenswert fand ich die Relativierung der Größe dieser gigantischen Windanlagen. Obwohl sie höher sind als der Posttower oder der Kölner Dom, wirkten sie nicht so erschlagend oder erdrückend, wie man es angesichts ihrer Höhe von 250 Metern vielleicht erwarten würde. Natürlich sind sie imposant, wenn man direkt vor ihnen steht, aber aus der Perspektive des tatsächlichen Lebensraums betrachtet, fand ich es tatsächlich ganz gut relativiert.“
Martin Koch (Parents for Future)